23.04.2021 - Ein Brief an die Verantwortlichen Generationen nach uns

An die Verantwortlichen der Freien evangelischen Gemeinde und der Musikschule Goldenes Lamm e.V. Generationen nach uns

Jesus legt nicht immer alles gleich auf den Tisch. Das meiste enthüllt er nach und nach. Das Potential dieser Arbeit war uns nicht von vornherein bewusst. Mit jedem Schritt, den wir in dieser Arbeit gegangen sind, hat sich mehr und mehr gezeigt, dass scheinbar nicht wir einfach eine gute Idee hatten, sondern dass Jesus seine Vision mit uns geteilt hat - seine Vision für diesen Ort und die Menschen, die hier leben.
Es begann mit der Lösung eines Problems. Wo kann Daniel Scheufler seine Musikschüler unterrichten, wenn er nach dem Abschluss seines Studiums nicht mehr in den Hochschulräumen unterrichten kann? Zu dieser einen Frage kamen bis heute unzählige Fragen dazu, auf die Jesus nach und nach Antworten gegeben hat. Als die Lösung aufleuchtete, wir könnten eine Musikschule gründen, kam die Frage auf, woher wir die nötigen Lehrkräfte nehmen sollen? Eine Hand voll Lehrer hatten wir zusammen, aber es bräuchte mehr. Das heute knapp 50 Lehrkräfte hier tätig sind, war nicht abzusehen. Wenn wir eine Lehrkraft benötigen, bitten wir Jesus, uns eine zu geben.
Als die Schülerzahlen in die Höhe schnellten, stand die Frage, wo wir diese alle unterrichten könnten. Braucht es vielleicht ein Musikschulgebäude? 2011 wurden die ersten Skizzen angefertigt, 10 Jahre später legen wir nun den Grundstein. Dass wir das Gebäude ans Gemeindezentrum anbauen ist für uns die Antwort auf die Frage, wo das Gebäude stehen soll. Damit haben wir uns über Jahre hinweg befasst, Grundstücke gesucht und begutachtet, Argumente gehört und abgewogen. Aus unserer heutigen Perspektive sehen wir es als gut an, Gemeinde- und Musikschularbeit in einem Gebäudekomplex zu verbinden. Ob das in eurer Zeit noch genauso sinnvoll sein wird, müsst ihr beantworten.

Der Weg bis zum ersten Spatenstich war lang und steinig. Finanzielle Fragen, zwischenmenschliche Beziehungen, kritische Stimmen und vieles mehr haben uns sehr herausgefordert. Das Schwere in diesen Jahren hat uns unter anderem gelehrt, dass es am Ende nicht um ein Haus geht, sondern um die Menschen, denen dieses Haus dienen soll. Wir bauen nicht einfach ein Haus, sondern wir schaffen Raum für Begegnung. Wir machen Platz für die Entfaltung von Gaben und Persönlichkeiten. Wir stecken die Pflöcke weit für die Verwirklichung einer Vision, die über das Musizieren hinaus geht. Wir träumen davon, dass Menschen sich durch die Entwicklung ihrer musikalischen & tänzerischen Begabung in ihrer Fülle entfalten. Und das nicht in irgendeiner Fülle, sondern in der, die Jesus uns zugesagt hat - Joh. 10, 10: "Ich bin gekommen, um ihnen das Leben in ganzer Fülle zu schenken."
Wachstum in dieser Fülle brauchen auch wir. Ein Gebet hat unsere Vorstandssitzungen in vielen Jahren begleitet: "Lass unseren Charakter in dem Maß wachsen, wie du diesen Dienst wachsen lässt." Es ist leicht, Erfolg sich auf die eigene Fahne zu schreiben. Stolz kommt von allein, Demut wächst, wo sie willkommen ist. Ja, Gott bewegt etwas mit uns und durch uns. Aber wir wissen auch, dass er uns nicht dazu braucht. Wir brauchen ihn und es ist uns eine Ehre, von ihm an diesen Platz gestellt zu sein. Wir lieben ihn, weil er uns liebt und stellen unsere Zeit und unsere Kraft in seinen Dienst.

An einem Tag wie diesem fragen wir uns, welche Prägekraft und Auswirkungen das Zentrum, dass wir hier errichten, haben wird in den Generationen nach uns. Wird, was wir heute tun, sichtbare und gute Spuren hinterlassen in den Menschen, denen wir dienten und in der Gesellschaft, in der ihr nun lebt?
Es ist uns zu wenig, lediglich Musiker auszubilden und das sollte euch auch zu wenig sein. Denn das kann jede andere Musikschule auch. Wir haben eine Berufung, Menschen zu prägen, die wiederum ihr Umfeld prägen - mit dem Evangelium von Jesus Christus.
Wir brauchen die gegenseitige Ermahnung und Ermutigung, nicht im Alltag der musikalischen Ausbildung stecken zu bleiben, sondern an dem Auftrag festzuhalten, die Welt um uns herum zu Jesus zu rufen.
Was wir brauchen, wird auch für euch notwendig sein. Deshalb ermahnen und ermutigen wir euch, mehr als Musik zu machen. Ruft Menschen zu Jesus, prägt Menschen mit Jesus und freut euch daran, wie dadurch Familien und euer Ort, an dem ihr wohnt, Veränderung erfahren.

Wir strecken uns so gut es geht, um den Boden so hoch wie möglich zu legen, auf dem die nächste Generation laufen soll. Denn das ist unser Wunsch, dass unsere Decke nichts anderes ist als der Boden, auf dem ihr weiter baut und weiter geht.
Wir wissen zwar, wohin die Reise geht, kennen jedoch nicht alle Stationen auf dem Weg dorthin. Aber das ist in Ordnung. Jesus beantwortet jede Frage spätestens pünktlich und bringt uns sicher ans Ziel. Die Reise geht in die Ewigkeit. Dorthin wollen wir so viel wie möglich Menschen einladen und mitnehmen. Wir legen heute den Grundstein eines Hauses für unsere Zeit, sehnen uns aber nach dem Haus in der Ewigkeit, dessen Grundstein Jesus Christus ist und in dem wir wohl schon sein werden, wenn ihr diese Zeilen lest.

Die Gemeindeleitung und der Musikschulvorstand von 2021.

Frank Döhler | Pastor FeG Dresden und stellv. Vorstandsvorsitzender Musikschule Goldenes Lamm
Ulrich Mann | Pastor FeG Dresden
Franziska Decker | Gemeindeleitung
Henning Hamann | Gemeindeleitung
Johannes Oßwald | Gemeindeleitung
Christoph Ellmers | Gemeindeleitung
Daniel Scheufler | Musikschulleiter und Vorstandsvorsitzender Musikschule Goldenes Lamm
Manfred Aldorf | Vorstand & Kassierer MSGL
Eva-Karen Becker | Vorstandsmitglied MSGL
Achim Weber | Vorstandsmitglied MSGL

Haus im Himmel

nach Joh. 14, 2; Hebr. 11, 16; Offb. 21+22

Im Himmel steht ein Haus,
dessen unsagbare Schönheit mein Herz verzaubert hat.
Und doch ist dieses Haus
nur ein Haus von vielen Häusern in einer goldnen Stadt.
Es ist noch nicht bewohnt, doch im Türschild ist mein Name seit langem eingeprägt.
Und ich werde dort erwartet, wenn meine letzte Stunde schlägt.

1. Die Straße, die zum Haus hin führt, die ist aus reinem Gold.
Der Bauherr hat für seine Stadt das Beste nur gewollt.
Der Garten, der das Haus umgibt, ist unvergleichlich schön.
Die Blumen, die hier lieblich blüh'n, hat noch kein Mensch geseh'n.

2. Ein Wasser, klar wie ein Kristall, entspringt aus Gottes Thron.
Wer durstig ist, der trinkt davon. Ein Schluck genügt da schon.
Die große Nacht ist abgelöst, ein Dunkel gibt es nicht.
Das Haus erstrahlt in hellem Glanz, denn Gott ist selbst das Licht.

3. Es wird in diesem Haus niemals Geschrei zu hören sein.
Statt Tränen, Trauer, Angst und Schmerz zieht dort der Frieden ein.
Ich habe mir es nicht verdient. Ich hab es nicht gebaut.
Es ist ein Erbe, das mir Gott aus Gnade anvertraut.

Text: Frank Döhler / Musik: Frank Döhler & Daniel Scheufler



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